Artikel zum Thema ‘Verkehrsunfall’

Rechtseinbieger- Kollision mit rechts überholendem Rollerfahrer- gleich hohe Haftungsquote

Das Oberlandesgericht Hamm hatte über einen Verkehrsunfall zu entscheiden, bei dem der Fahrer eines Kraftfahrzeuges auf der Suche nach einem Parkplatz nach rechts in eine Parkbucht einbog und dabei mit einem ihn rechts überholenden Rollerfahrer kollidierte. Das Gericht hat beiden Fahrzeugführern jeweils die Hälfte ihres Sachschadens zugesprochen. Der Führer des Kraftfahrzeuges habe die ihm obliegende doppelte Rückschaupflicht verletzt und der Rollerfahrer habe unzulässigerweise rechts überholt. Da beide Verkehrsteilnehmer erhebliche Verkehrsverstöße begangen hätten, sei die ausgeurteilte Haftungsquote gerechtfertigt. (OLG Hamm,8.11.13, 9 U 88/13)

Mitschuld an einem Verkehrsunfall wegen Tempo 200 auf der Überholspur

Das Oberlandesgericht Koblenz hat einem Kläger, der grob verkehrswidrig mit seinem Fahrzeug auf die Überholspur einer Autobahn gewechselt war, 40% des ihm entstandenen Schadens zugesprochen. In der Begründung hierzu verweist das Gericht darauf, dass der Beklagte zwar keinen Fahrfehler begangen habe, aber mit Tempo 200 auf der Überholspur gefahren sei und damit die Richtgeschwindigkeit um 70 km/h überschritten habe. Die von der hohen Geschwindigkeit ausgehende Gefahr habe sich in geradezu klassischer Weise verwirklicht. Bei Einhaltung der Richtgeschwindigkeit hätte der Unfall bereits durch eine mittelstarke Bremsung des Beklagten verhindert werden können. Eine Geschwindigkeitsbegrenzung gab es auf dem Autobahnabschnitt nicht.(OLG Koblenz 14.10.13, 12 U 313/13)

Fahrer eines Feuerwehrfahrzeugs wegen fahrlässiger Tötung rechtskräftig verurteilt

Der Bundesgerichtshof hat jetzt ein Urteil des Landgerichts Hamburg bestätigt, das den Fahrer eines Einsatzwagens der Feuerwehr zu einer Freiheitssstrafe von sechs Monaten verurteilt und die Vollstreckung der Strafe zur Bewährung ausgesetzt hatte. Der Angeklagte war bei eingeschaltetem Blaulicht und Martinshorn trotz Rotlicht anzeigender Verkehrsampel mit unverminderter Geschwindigkeit auf einen Kreuzungsbereich zugefahren und dort mit einem Linienbus kollidiert. Bei dem Verkehrsunfall wurden zwei Fahrgäste des Linienbusses getötet und zahlreiche weitere Businsassen sowie vier Feuerwehrleute zum Teil schwer verletzt.( BGH Beschluss 16.7.13, 4 StR 66/13))

Autoreparatur? Verweis auf freie Fachwerkstatt unzulässig!

Der BGH weist Kfz-Versicherer gern mal wieder in die Schranken!

Zunehmend verweisen die Kfz-Versicherungen in Unfallangelegenheiten die Geschädigten zur Reparatur ihres Fahrzeugs in eine kostengünstigere Fachwerkstatt. Dies müssen die Geschädigten jedenfalls dann nicht hinnehmen, wenn ihr Fahrzeug drei Jahre oder jünger ist, so der BGH in seiner Entscheidung vom 22.6.2010.

Der Geschädigte eines Verkehrsunfalls ist schadensrechtlich so zu stellen, wie er stehen würde, wenn es den Verkehrsunfall nie gegeben hätte! Wir stehen Ihnen bei der Geltendmachung Ihrer Schadenersatzansprüche jederzeit gern zur Verfügung!

 

Rechtsanwaltskanzlei

Katrin Zink & Bettina Rudolf